In Fresach kann man sich „die Gedanken durchpusten lassen“, empfiehlt der Pfarrer der protestantischen Gemeinde, Ralf Isensee. Und er muss es wissen, er kam aus Sachsen, sah und blieb. Ihn lockte ein banales Straßenschild: „Lust am Leben“. Und die hat er hier gefunden. Für ihn ist das die Lust am Denken, am Reden und Zuhören, an der Stille; an einem ruhigen Ort, an dem man zur Besinnung kommen kann. Meditativ, menschlich, weltoffen.
Das historische Bethaus und das neue Museum erzählen die Geschichte des Protestantismus in Kärnten.
Schon die Geschichte ließ Fresach zu einer geistigen Zuflucht werden. Hier blieb man weiter protestantisch, während rundum die Menschen dazu gezwungen wurden, Katholiken zu werden: zu entlegen war wohl die kleine Gemeinde. Sie wurde sogar zum Zentrum des oft geheim gepflegten Protestantismus in Kärnten.
Als Joseph II. das Toleranzpatent erließ, errichtete die dann öffentlich erlaubte evangelische Gemeinde ein hölzernes Bethaus, das zwar nach drei Jahren abbrannte (warum, kann man nur vermuten), aber die Fresacher waren unbeirrbar. Sie bauten 1785 ein neues aus Stein, sogar mit verbotener Apsis, das bis heute unverändert, schlicht und zeitlos Achtung und Toleranz fordert. Mit dem Pastorenhaus und dem Karner, von alten Steinmauern eingerahmt, von breiten Bäumen beschattet, lässt dieser Platz tiefen Frieden spüren.
Kurzinfo Fresach
Einwohner: 1.266 Seehöhe: 715 Höhenmeter Besonderheiten: Spätgotische Pfarrkirche zum heiligen Blasius mit Fresken von 1500, das evangelische Toleranzbethaus von 1785 dient heute als evangelisches Diözesanmuseum und ist gemeinsam mit dem neuen Museum Austragungsort der "Europäischen Toleranzgespräche" Mit Kindern lohnt ein Besuch der Krebsenwandermeile oder des Stanamoors
Und noch ein Tipp: Die Krebsenwandermeile in Fresach führt Wanderer dem Weirerbach entlang. Wer keinen Krebs erblickt den laden Millstätter See Bänken zum Verweilen ein.
Ein Thema, dem sich Fresach seit Jahren widmet. Europäische Toleranzgespräche bringen bekannte, interessante Diskussionspartner und Vortragende aus aller Welt in die kleine Gemeinde. Es gab Schriftstellertagungen, die bildende Kunst ist mit dem Museum des Nötscher Kreises vertreten, und immer wieder werden Künstler eingeladen, zu verwandten Themen Werke zu schaffen.
Moorwanderungen, eine Krebsenwandermeile, der „Weg des Buches“, auf dem man Bibelschmugglern und Geheimprotestanten von Fresach bis nach Feld am See folgen kann – auch Wanderungen laden hier zum Besinnen ein, auf Natur, auf Geschichte, auf Gegenwart und Zukunft.
- 4 Nächte bleiben 3 bezahlen inklusive 3-Tages Skipass oder 7 Nächte bleiben 6 bezahlen inklusive 5-Tages Skipass- in Ihrem Winterbetrieb rund um den Millstätter See